Vor einigen Wochen änderte das "soziale Netzwerk" StudiVZ seine AGB. Die Daten der Nutzer sollten demnach für personalisierte Werbung weitergegeben werden können. Nach Protesten schwächte das Portal diese Änderung insofern ab, als bei einer Verweigerung der Zustimmung zu den neuen Nutzungsbedingungen kein sofortiger Ausschluss mehr erfolgen sollte. Trotzdem wandten sich zahlreiche Studenten von dem vorher als eine Art Pflicht angesehenen Portal ab. Nun dürften es wohl noch ein paar mehr werden
Sein soziales Image will der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia im Internet gekonnt in Szene setzen. Helfer in Krisenregionen, Kinder beim Drachensteigen, ein Fischer mit Handy. Die Texte sind emotional: "Unternehmerische Verantwortung heißt für Nokia, die Einflüsse unserer Arbeit auf Gesellschaft und Umwelt zu erkennen und entsprechend zu agieren." Oder: "Eine solide Unternehmensethik ist deshalb für das tägliche Geschäft enorm wichtig." Tue Gutes und rede darüber, hieß das früher. Heute kommt an Corporate Social Responsibility (CSR) kein Global Player mehr vorbei.
"Das hat mit Facebook gar nichts zu tun". Marcus Riecke, Chef von StudiVZ und SchülerVZ, will die Betriebsamkeit in dem von Holtzbrinck übernommenem Startup nicht als Vorbereitungen auf die große Übernahmeschlacht verstanden wissen. StudiVZ wird sich künftig auf Deutschland konzentrieren und die fremdsprachigen Angebote nicht mehr weiterentwickeln, erklärte Riecke in einem Gespräch mit FAZ.net. Angesichts des bevorstehenden Markteintritts des US-Giganten ist allerdings schwer zu glauben, dass das reiner Zufall ist. Für die FAZ ist deshalb auch klar: Hier rüstet sich einer für das "Duell des Jahres".
Der Geschäftsführer von StudiVZ, Marcus Riecke, hat sich bei einer Diskussion mit Schülern zum 2. Europäischen Datenschutztag an der Robert-Jungk-Oberschule in Berlin am heutigen Montag für die Einberufung eines runden Tischs zum Datenschutz im Web 2.0 ausgesprochen. Andere Plattformanbieter, Hüter der Privatsphäre, Werbetreibende, Jugendschützer und Innenpolitiker sollten zusammenkommen, um Rahmenbedingungen für soziale Netzwerke und andere Plattformen im Mitmach-Web abzustecken. Dabei sei etwa der "Zielkonflikt zwischen Daten- und Jugendschutz" bei der Frage der Speicherung von Logfiles der Nutzer zu erörtern. "Wenn wir es nicht tun, können wir keinem Ermittlungsersuchen nachkommen", erläuterte Riecke die "Wahl zwischen Pest und Cholera".
Der so genannte "Social Graph" ist im Web derzeit in aller Munde – damit sind die Verbindungen und Beziehungen einer Person zu Freunden, Familie und Kollegen gemeint. Spätestens seit Mark Zuckerberg, Gründer des aktuell besonders populären sozialen Netzwerks Facebook, derlei Informationen als "unschätzbar wertvoll" für das Geschäftsleben bezeichnete, versuchen immer mehr Firmen, sie sich zunutze zu machen. Beim IT-Konzern IBM untersucht man, wie verschiede Visualisierungen dieses sozialen Graphen Unternehmen effizienter machen könnten. Das erste Ergebnis dieser Arbeit nennt sich Atlas und ist eine Ergänzung für die hausinterne "Social Software"-Plattform Lotus Connections, die 2007 eingeführt wurde, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Atlas schaut sich fein abgestuft die Nutzerdaten an, um die Beziehungen zwischen Mitarbeitern zu analysieren.
How does a 25-year-old computer science major from the University of Minnesota wind up as a co-founder of one of Silicon Valley's most closely watched startups? For Leah Culver, the lead developer of Pownce -- the microblogging startup co-founded by Digg Inc. founder Kevin Rose -- it all started with a teddy bear.
Interview mit dem Soziologen Bernd Hamm über die zunehmende Ideologisierung der Medien
Bernd Hamm ist Professor für Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie an der Universität Trier und gibt im Kai Homilius-Verlag die Reihe "Globale Analysen". Seine letzten Bücher waren "Gesellschaft zerstören - der neoliberale Anschlag auf Demokratie und Gerechtigkeit" (2004) und "Die soziale Struktur der Globalisierung" (2006). Demnächst erscheint von ihm "Kulturimperialismus: Beiträge zur politischen Ökonomie kultureller Herrschaft". In dem Essay "Medienmacht – wie und zu wessen Nutzen unser Bewusstsein gemacht wird" zeichnet er die Entwicklung der Medien seit den Siebziger Jahren nach und kommt zu dem Schluss, dass mit der zunehmenden Privatisierung und Kommerzialisierung der Medien die Selbstaufklärungsmechanismen der Gesellschaft in steigenden Maßen versagen.
Wie im Rahmen einer Pressemitteilung im November 2007 bereits angekündigt, hat das Business-Netzwerk Xing seine Plattform für Werbevermarkter geöffnet. Damit soll "eine neue Einnahmequelle als Ergänzung zum beitragsfinanzierten Geschäftsmodell, das auf der Premium-Mitgliedschaft basiert, geschaffen werden".
Zu sehen sind Werbebanner derzeit offenbar nur für Xing-Mitglieder, die nicht als zahlende Premium-Mitglieder eingetragen sind und den Dienst kostenlos nutzen. Diese finden sich nun beim Abruf jeglicher Art von Profilen mit Werbebannern konfrontiert. Premiumkunden sehen dagegen keine Werbung, müssen sich aber gefallen lassen, dass ihre Profile als Werbeträger genutzt werden. Eine explizite Information der Nutzer fand nicht statt.
Das US-amerikanische Online-Sozialnetz Facebook lizenziert seine im Mai veröffentlichte Programmierschnittstelle (API) ab sofort auch an andere Sozialnetze. In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es, damit wolle es andere Plattformen an den eigenen Errungenschaften teilhaben lassen, um Nutzern ein besseres Web, Entwicklern Zugang zu einem größeren Publikum und sozialen Websites mehr Anwendungen zu geben. Als erstes Unternehmen hat die Plattform Bebo zugegriffen und zudem selbst seine API geöffnet, teilt die vor allem in Großbritannien öfters besuchte Website mit.